Nachbericht Service Provider Summit

30.05.2023

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Für Service Provider bieten die derzeit brisantesten Themen wie Cybersecurity, Nachhaltigkeit, KI und Demografie große Chancen, aber auch Herausforderungen, die zahlreiche Experten Anfang Mai in Bonn auf dem Service Provider Summit diskutierten. 

Peter Hartl, CEO der synaforce, fasst die Erkenntnisse für DataCenter Betreiber im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Effizienz zusammen.

 

Effizienz und Nachhaltigkeit in Rechenzentrum

Rechenzentren sind das Rückgrat der Digitalisierung, und der Bedarf an zentraler Rechenleistung steigt. So werden immer mehr und immer größere Rechenzentren gebaut und gleichzeitig wächst der Bedarf an Strom und natürlichen Ressourcen. 

Dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren in Deutschland fortsetzen. Eine der Herausforderungen ist dabei, die Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering zu halten. Die deutsche Wirtschaft setzt stark auf den Klimaschutz und will sogar die Ziele der Politik übertreffen und bereits bis zum Jahr 2030 klimaneutral sein.

Rechenzentren sind nicht nur das Rückgrat der Digitalisierung, sondern auch einer der größten Stromverbraucher weltweit. Das Ziel, die Anlagen effizienter zu betreiben und deren Umweltbilanz deutlich zu verbessern, bietet auch Einsparpotenziale. Die Optimierung der Effizienz und Nachhaltigkeit in Rechenzentren kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen, angefangen bei der IT-Infrastruktur bis hin zur Kühlung und dem Energiemanagement. 
Um die Umweltbilanz von Rechenzentren zu verbessern, gibt es viele Stellschrauben. 

Eine der wichtigsten: die IT-Systeme, da diese nicht nur selbst Strom verbrauchen, sondern
auch Abwärme produzieren, die Kühlsysteme aufwändig ableiten müssen. Ein Ansatzpunkt ist die Virtualisierung von Servern und Speicher, bei der mehrere virtuelle Systeme auf einem physischen Server oder Speichergerät betrieben werden. Dies führt zu einer besseren Auslastung der Ressourcen und damit zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs.

Optimierungspotenziale zu erkennen und das Rechenzentrum effizienter zu betreiben lautet dabei die Aufgabe. Betreiber von Rechenzentren benötigen dazu Echtzeit-Einblicke in die Auslastung und den Stromverbrauch ihrer IT-Systeme um einzuschätzen, wie effizient die Server, Storage-Arrays und Netzwerkgeräte arbeiten, um so Einsparpotenziale identifizieren, die Leistungs- und Verbrauchswerte detailliert zu erfassen und das Energie- und Wärmemanagement zu automatisieren. 

Ein großer Teil des Stromverbrauchs von Rechenzentren entfällt auf deren Kühlung. Weniger Systeme bedeuten weniger Hitzeentwicklung und damit einen geringeren Kühlaufwand – durch eine Konsolidierung der IT-Infrastruktur, also das sogenannte Design des Rechenzentrums zu optimieren, und die Auslastung der Systeme zu optimieren, lässt sich daher viel Strom sparen. Durch die Optimierung der IT-Workloads und dem Erfassen und Analysieren von Workload-Merkmalen sowie Leistungsdetails kann ein besseres Verständnis der Performance entwickelt und Optimierungspotenziale identifiziert werden. Durch die Identifizierung von ineffizienten Workloads können diese optimiert oder konsolidiert werden, um den Energieverbrauch zu senken.

Moderne Kühlkonzepte mit höheren Temperaturniveaus und getrennten Luftströmen für kalte und warme Luft verbessern darüber hinaus die Effizienz enorm. Temperaturmessungen entlang der Racks unterstützen dabei, Hot Spots und Cold Spots zu identifizieren und die Systeme so anzuordnen, dass sie bestmöglich vom kühlenden Luftstrom erreicht werden.

Die Erfassung von Workload-Merkmalen und Leistungsdetails ist dabei ein Problem, das die meisten IT-Abteilungen aufgrund von Komplexität oder Ressourcen scheuen. Dies führt häufig zu einem übermäßigen Design, überflüssigen Ausgaben und bei den Teams auch zu Frustration. Daten über die eigene IT-Umgebung und Workloads zu erfassen, zu analysieren und zu nutzen helfen dabei, ein besseres Verständnis der Workload-Performance zu entwickeln und Optimierungspotenziale zu erkennen. Daten über die Auslastung und den Stromverbrauch der Systeme ermöglichen es zudem, sich auf konkrete Maßnahmen zu konzentrieren, um die Leistung zu verbessern und eine Konsolidierung der IT-Infrastruktur zu ermöglichen, denn wer Platz im Rack spart, spart gleich doppelt Energie: bei den Systemen selbst und bei deren Kühlung.

Nachhaltigkeit im Rechenzentrum bedeutet ebenso, Ressourcen bedarfsgerecht einzusetzen. Überprovisionierung ist dabei ein weit verbreitetes Problem. Intelligente Services und Ressourcen für eine konsistente Cloud-Infrastruktur für Klienten können individuell und je nach Bedarf skaliert werden und überschüssige Kapazitäten reduzieren.

Als Fazit lässt sich aus unserer Sicht sagen, dass der Mittelstand bei IT Services, gerade im Datacenter Umfeld, nach Firmen und Partnern sucht, die auf Augenhöhe sehr individuelle Services liefern können.  Wir haben hier schon als HARTL Group seit mehr als 10 Jahren den Fokus gehabt und schließen uns nun mit weiteren „gleichgesinnten“ Firmen zusammen, um diesen wachsenden Anforderungen unserer Kunden, gerade in sensiblen Branchen, an Beratung, Sicherheit, GreenIT und individuellen Lösungen langfristig bedienen zu können.